Triebwagen 49

Triebwagen 49 „Molly“

Baujahr1900
Im Einsatz bis1954
Sitzplätze / Stehplätze18 / 7
Geschwindigkeit30 km/h
Länge / Breite / Höhe9,52m / 2,2m / 3,25m


Triebwagen 49 ist ein 1900 gebautes Fahrzeug aus einer Serie von 147 Fahrzeugen, die die Bremer Straßenbahn AG zwischen 1900 und 1907 in eigener Herstellung baute. Der Bau erfolgte in der von der Großen Bremer Pferdebahn übernommenen Werkstatt Walle, später auch in der Hansastraße. Die Holzsitzbänke waren in Längsrichtung angeordnet, so dass auf jeder Wagenseite zwölf Fahrgäste Platz fanden. Eine Heizung gab es bis zum Anfang der zwanziger Jahre nicht. Der Wagen 49 wurde 1900 nur mit einem Motor ausgeliefert, aber bereits bis 1909 wurde ein zweiter Motor nachgerüstet. 1921 wurden die bis dahin offenen Plattformen durch Schiebetüren und Fenster verschlossen, so dass das Fahrpersonal auf „Molly“ nicht mehr Wind und Wetter ausgesetzt war. Um den Fahrgästen im Winter die Fahrt angenehmer zu gestalten, wurde eine Widerstandsheizung installiert, die den beim Bremsen entstehenden Strom in Wärme zur Beheizung des Innenraumes umwandelte. Während bei fast allen Wagen im Laufe der Jahre die Wagenkästen teilweise oder sogar vollständig modernisiert wurden, gehörte Triebwagen 49 zu den 25 Triebwagen, die bis zur ihrer Außerdienststellung zwischen 1948 und 1962 in der nicht modernisierten Ausführung verblieben. Von 1954 bis 1956 fuhr Triebwagen 49 als Reklamewagen durch Bremen und wurde dann bis 1962 abgestellt. Ursprünglich als Ausstellungsstück für den Neubau des Focke-Museums vorgesehen, wurde Tw 49 1962 in seinen Ursprungszustand mit Rollenstromabnehmer zurückgebaut. Gleichzeitig erhielt das Fahrzeug die Wagennummer 149. Da man bereits seit den späten dreißiger Jahren in Bremen den Rollenstromabnehmer nicht mehr benutzen kann, installierte man Batterien unter den Sitzbänken, um weiterhin mit eigener Kraft zu fahren. Der Batteriebetrieb bewährte sich allerdings nicht, so dass der Triebwagen zu Veranstaltungen häufig auch geschleppt werden musste.
Um wieder unter Fahrleitung mit eigener Kraft fahren zu können, wurden 1976 die Batterien ausgebaut und ein Lyrabügel montiert. 1992 wurde Tw 149 dann von der Hauptwerkstatt wieder gründlich aufgearbeitet. Der FdBS besorgte aus Berlin einen Scherenstromabnehmer mit Schwenkwippe, der anstelle des normalerweise in Bremen nie verwendeten Lyrabügels montiert wurde. Auch erhielt „Molly“ bei diesen Arbeiten ihre ursprüngliche Wagennummer 49 zurück. Seitdem kann sich die alte, aber immer noch sehr rüstige Dame nun wieder aus eigener Kraft fortbewegen (aber ohne Fahrgäste) und ist der Star bei vielen Veranstaltungen der BSAG und der FdBS.