Triebwagen 917

Baujahr1957
Im Einsatz bis1977
Sitzplätze / Stehplätze30 / 40
Geschwindigkeit50 km/h
Länge / Breite / Höhe16,44m / 2,2m / 3,2m


Der Tw 917 gehörte zu einer Serie von 28 Triebwagen und 28 gleichen Beiwagen, die ab 1955 als erste Gelenktriebwagen in den Bestand der BSAG kamen. Ziel war es, in den einzelnen Wagen eine größere Kapazität zu schaffen und damit einen Schaffner gegenüber den bisherigen Dreiwagenzügen einzusparen. Da während der Entwicklung der neuen Züge gerade die Lieferung einer Serie von Zweiachsern lief, entschloss man sich, Teile dieser im Bau befindlichen Wagen weiterzuverwenden und daher einen Zweiachser mit einachsigem Nachläufer zu entwickeln. Während die Vorderteile von der BSAG als Eigenbau gefertigt wurden, kamen die Nachläufer von Hansa-Waggonbau GmbH in Bremen. Schnell bekamen die Fahrzeuge wegen ihrer schlechten Laufeigenschaften den Spitznamen „Ackerwagen“. Aus diesem Grund ersparte man sich auch den Bau von eigentlich geplanten weiteren sieben Zügen.
Tw 917 kam 1957 in den Bestand und wurde auf der Linie 4 eingesetzt. Nach der Verkürzung dieser Linie im Jahre 1967 war er allerdings fast nur noch solo unterwegs, ab 1970 unter der neuen Nummer 846. In diesem Jahr wurde er auch für den schaffnerlosen Betrieb hergerichtet. Nach der Einstellung der Linie 4 im Mai 1972 waren Einsetzwagen die letzten Fahrten, für die der Wagen noch gebraucht wurde. Nachdem Anfang 1977 alle Wagen dieses Typs abgestellt worden waren, bekam der 846 noch eine Sonderaufgabe. Er wurde zur ersten Partybahn Bremens. Der Erfolg war so groß, dass man sich 1980 entschloss, den Kurzgelenkwagen 442 für diesen Zweck zu verwenden. Tw 846 hatte endgültig ausgedient und wurde in Sebaldsbrück als nicht betriebsfähiges Museumsfahrzeug abgestellt. Im Zuge der Asbestentsorgung der Hansawagen Anfang der neunziger Jahre befreite man auch dieses Fahrzeug von seiner Altlast.
Bis August 2001 stand er als Arbeitsreserve für eine spätere Aufarbeitung im Depot Sebaldsbrück und wurde dann in die Servicewerkstatt in der Neustadt geschleppt. Hier erfolgte die Aufarbeitung durch Mitarbeiter und Lehrlinge der BSAG aus verschiedenen Fachbereichen, sowie ehemalige Mitarbeiter der BSAG und dem FdBS.
Ohne zahlreiche Spenden wäre die Aufarbeitung dieses weltweit einmaligen Triebwagens unmöglich gewesen.
Am 6. Dezember 2002 hatte er dann bei der Eröffnung der Verlängerung der Linie 4 nach Borgfeld seinen ersten offiziellen Auftritt. Seitdem steht der Wagen für den musealen Einsatz zur Verfügung.