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In den Jahren 1879 bis 1899
existierten in Bremen zwei schienengebundene Nahverkehrsgesellschaften.
Die Erste nannte sich ACTIENGESELLSCHAFT BREMER PFERDEBAHN und
gehörte Bremer Kaufleuten und Fuhrunternehmer. Sie eröffnete
1876 zunächst eine Linie zwischen der Innenstadt und Bremen-Horn.
Der Betriebsmittelpunkt waren die Remise, Ställe und Werkstatt
in Horn (heute Kaufhaus Lestra).
Drei Jahre später erschien die GROSSE BREMER PFERDEBAHN
im Bremer Straßenbild. Sie gehörte der Tramways Union
Company Ltd. mit Sitz in London W2. Die Gesellschaft hatte ihre
Betriebsstätten in Walle beim Waller Friedhof (heute Wendeschleife,
Kulturzentrum und Tankstelle). Dort wurden ab 1892 die Fahrzeuge
für den eigenen Bedarf und den Export ins Ausland gebaut.
Ab 1886 auch für die (Konkurrenz) BREMER PFERDEBAHN und
1891 auch für Bremerhaven. Auch die ersten elektrischen
Straßenbahnen für die Ausstellungslinie von 1890
der BREMER PFERDEBAHN wurden hier hergestellt. Die Gesellschaft
war von ihrer Bedeutung weitaus größer als die BREMER
PFERDEBAHN, durfte aber im Gegensatz zu der kleineren Gesellschaft
ihre Strecken nicht elektrifizieren. So wurde sie damit zur
Aufgabe im Jahre 1899 gezwungen und die englischen Anteile ausgelöst. |
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12.04.1875 |
Carl Westenfeld beantragt beim Senat
die Konzession für eine Pferdebahn von Bremen nach Oberneuland.
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28.03.1876 |
Konstituierende Generalversammlung der BREMER
PFERDEBAHN. |
19.04.1876 |
Der Bau der ersten Pferdebahnstrecke vom Herdentor
bis zur Vahrster Brücke (heute Bürgermeister-Spitta-Allee) beginnt.
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04.06.1876 |
Der öffentliche Linienverkehr mit zunächst 4
offenen und 8 geschlossenen Wagen sowie 20 Pferden wird aufgenommen. |
01.12.1877 |
Verlängerung der Strecke von der Vahrster Brücke
bis zur Horner Brücke (Einmündung Berckstr.). |
01.08.1878 |
Eine Krankenkasse für die Angestellten wird
gegründet. |
03.11.1879 |
Die erste Linie der GROSSEN BREMER PFERDEBAHN
von Walle bis nach Hastedt wird eröffnet. |
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09.08.1880 |
Die Linie vom Markt zum Kirchweg (Große Bremer
Pferdebahn) wird eröffnet, damit erste Weserüberquerung. |
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04.06.1883 |
Verlängerungsstrecke Herdentor – Börse (Bremer
Pferdebahn) eröffnet. |
21.09.1884 |
Erweiterung vom Kirchweg bis zum Arsterdamm
(Große Bremer Pferdebahn) eröffnet. |
xx.xx.1888 |
Der Museums-Pferdebahnwagen 23 wird durch die
Werkstatt der Großen Bremer Pferdebahn in Walle gebaut. |
21.10.1888 |
Freihafenlinie (Bremer Pferdebahn) eröffnet
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21.06.1889 |
Hohentorslinie (Bremer Pferdebahn) eröffnet |
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1889-1899 Elektrifizierung der BREMER
PFERDEBAHN (ab 1891 BREMER STRASSENBAHN) |
31.10.1889 |
Die Bremer Pferdebahn beschließt, eine elektrische
Versuchslinie anlässlich der Nordwestdeutschen Gewerbeausstellung
1890 im Bürgerpark zu bauen. |
21.06.1890 |
Probefahrt und Abnahme der Strecke durch den
Bremer Senat und Polizei. |
22.06.1890 |
Eröffnung der elektrischen Ausstellungsbahn
auf der Strecke von der Börse bis zum Bürgerpark. |
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15.10.1890 |
Einstellung der Ausstellungslinie - Demontage
und Einlagerung der elektrischen Anlagen. |
19.05.1891 |
Die Bremer Pferdebahn erhält die Erlaubnis zur
Elektrifizierung aller konzessionierten Strecken. |
21.05.1891 |
Die Generalversammlung der Bremer Pferdebahn
beschließt die Einführung des elektrischen Betriebes. |
25.06.1891 |
Die BREMER PFERDEBAHN heißt fortan "BREMER STRASSENBAHN.
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01.05.1892 |
Eröffnung des elektrischen Betriebes auf der
Strecke Horn – Börse (Markt). |
18.04.1893 |
Die Bremer Straßenbahn fährt mit Ausnahme der
Strecke im Freihafen vollständig elektrisch. |
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15.05.1898 |
Neue Linienführung der Ringbahn: Nordstraße
- Faulenstraße - Obernstraße - Markt - Am Dobben -
Bahnhof - Kaiserstraße |
06.06.1899 |
Die Bremer Straßenbahn erhält die Verlängerung
der Konzession bis 1950, Erlaubnis zur Elektrifizierung aller
übernommenen Strecken der GROSSEN BREMER PFERDEBAHN. |
30.06.1899 |
Die Bremer Straßenbahn, ehemals Bremer Pferdebahn
erwirbt mit Hilfe hochrangiger Bremer Kaufleute die englischen
Anteile an der Großen Bremer Pferdebahn und übernimmt somit den
gesamten Betrieb inklusive der Werkstatt in Walle (erste Hauptwerkstatt). |
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1900-1914 Die Bremer Straßenbahn
Auf dem Weg zum Massenverkehrsmittel |
24.05.1900 |
Grüne Linie Walle – Weserlust elektrifiziert.
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18.09.1900 |
Rote Linie Hastedt – Holzhafen elektrifiziert.
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02.10.1900 |
Strecke Hauptbahnhof – Brill – Schützenhof (Pappelstraße)
und Hauptbahnhof - Brill - Westerstraße - Hohentor in Betrieb.
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01.01.1901 |
Einführung eines 10-Pfennig-Einheitstarifs.
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26.05.1901 |
Strecke Hohentor – Rose Mühle (heute Zwischenahner
Straße) in Woltmershausen eröffnet. |
10.09.1901 |
Eröffnung der Ringbahn. |
06.10.1901 |
Verlängerung von Walle bis nach Gröpelingen
(Lindenhofstraße) eröffnet. |
15.05.1902 |
Strecke hauptbahnhof - Kaiser-Friedrich-Straße
bis Parkallee in Betrieb. |
22.06.1903 |
Eröffnung der Linie nach Burg (westlichster
Punkt des Bremer Straßenbahnnetzes. |
24.10.1903 |
Verlängerung in Woltmershausen von der Rose
Mühle bis zum Deichschart (heute Dötlinger Straße). |
01.01.1904 |
Pensions- und Sparkasse gegründet. |
xx.xx.1905 |
Fertigstellung der neuen Hauptwerkstatt an der
Hansastraße (nach 1945 Hansestraße). |
18.10.1905 |
Linie 7 ab Westerstraße über große
Weserbrücke - Markt. |
01.05.1906 |
Die mittlere Arbeitszeit beträgt 10,5 Stunden/Tag
und jeder 6. Tag ist frei. Zuvor galt die Regelung 14,5 Stunden
Arbeitszeit pro Tag; jeder 3. Tag frei. |
xx.xx.1907 |
Schaffung einer zentralen Umsteigestelle am
Hauptbahnhof. |
xx.xx.1908 |
Einführung von Liniennummern (Straßenbahnlinien
1 bis 8). |
12.02.1909 |
Linie 7 in Woltmershausen verlängert bis
Duntzestraße und Eröffnung des Betriebshofes Woltmershausen |
17.03.1909 |
Die Studiengesellschaft für Vorortbahnen GmbH
wird gegründet. |
31.03.1909 |
Einstellung des Pferdebahnbetriebes im Freihafen.
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21.07.1909 |
Linie 7 bis zur Stromer Straße in Woltmershausen
verlängert. |
xx.xx.1910 |
Erster Streik von Angestellten für höhere Gehälter.
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xx.xx.1910 |
Beginn des Thermitschweißens (chemisches Verfahren)
im Gleisbau. |
07.08.1910 |
Inbetriebnahme des ersten Oberleitungs-Busses
in Arsten durch Köhlers Bahnpatente GmbH. |
16.09.1910 |
Oberleitungs-Buslinie auf der Strecke Bischofstor
– Parkallee – Bahnübergang durch die Parkbahn GmbH eröffnet. |
xx.xx.1911 |
Ausrüstung der ersten Straßenbahnwagen mit verglasten
Plattformen (Wunsch der Aufsichtsbehörde). |
02.08.1911 |
Verlängerung Parkallee– Wachmannstraße eröffnet. |
15.09.1911 |
Hafenbahn (Lindenhofstr. – Industriehafen) eröffnet.
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31.10.1911 |
Einstellung der letzten Pferdebahnlinie in Hastedt.
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01.11.1911 |
Linie 3 bis zur Emder Straße verlängert. |
31.12.1911 |
O-Bus der Parkbahn wieder eingestellt. |
01.03.1912 |
Die Linie 3 wird bis zur Hohwisch verlängert.
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04.07.1913 |
Verlängerung des elektrischen Betriebes der
Linie 2 bis zur Esmarchstraße (Sebaldsbrück). |
06.08.1913 |
Eröffnung der Linie 9 Hemmstraße - Hauptbahnhof
- St.Jürgenstraße. |
xx.12.1913 |
Der Senat und die Bürgerschaft genehmigen einen
Zonentarif. |
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1914-1918 Im Ersten Weltkrieg |
xx.xx.1914 |
Mit Kriegsausbruch wird nahezu zwei Drittel
des Personals einberufen. |
xx.xx.1914 |
Erste elektrisch verschweißte Gleise. |
19.06.1914 |
Studiengesellschaft nennt sich nun Bremer Vorortbahnen
GmbH (BVG). |
24.10.1914 |
Linie 5 verlängert von der Wachmannstraße
in die Hartwigstraße. |
xx.05.1915 |
Einstellung von 332 Schaffnerinnen. |
01.12.1915 |
Bezug des neuen Verwaltungsgebäudes Am Wall.
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19.06.1916 |
O-Bus-Verkehr in Arsten endgültig eingestellt.
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18.09.1916 |
Streckenführung durch die Langenstraße aufgegeben.
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25.09.1916 |
Einstellung von 51 Fahrerinnen. |
02.10.1916 |
Linie H Hafenbahn (Lindenhofstr. – Industriehafen)
eingestellt. |
01.02.1917 |
Durchschnittsdienst von 9 Stunden pro Tag. |
23.02.1918 |
Linie 7 fährt jetzt zur Hartwigstraße |
01.07.1918 |
Zonentarif durch 15-Pfennig-Einheitstarif ersetzt. |
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1919-1933 Inflation und Massenarbeitslosigkeit
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01.01.1919 |
Einführung des 8-Stunden-Tages (nach der Revolution).
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02.11.1919 |
20-Pfennig-Einheitstarif. Linie 10 Elisabethstraße
- Panzenberg - Hauptbahnhof in Betrieb (ehemalige Linie 1E) |
01.05.1920 |
Linie 12 Sebaldsbrück – Osterholzer Friedhof. |
01.10.1921 |
Linie 11 Hohwisch - Markt - Brill - Nordstraße
- Bremerhavener Straße - AG Weser in Betrieb |
01.09.1922 |
Betriebshof Haferkamp 1 nach Umbau eingeweiht.
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01.07.1923 |
Gründung der Betriebskrankenkasse. |
xx.xx.1923 |
43 Tariferhöhungen, Fahrpreis im November 130.000.000.000
Mark (oder 3 amerikanische Cent). |
14.10.1923 |
Linie 5 Einführung des Neustadt-Ringes. Erste
elektrische Weiche am Hauptbahnhof. |
10.03.1924 |
Linie 3 zur A.G.”Weser” verlängert und Linie
11 eingestellt. |
01.08.1924 |
Einführung der 48-Stunden-Woche. |
11.09.1924 |
BVG stellt Sammelantrag auf Genehmigung von
Omnibuslinien. |
21.10.1924 |
Eröffnung der ersten BVG-Buslinie Horn – Oberneuland.
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22.05.1925 |
BVG eröffnet Busbetrieb in Delmenhorst. |
22.05.1925 |
Eröffnung der BVG-Linie Blumenthal – Burg. |
01.11.1925 |
BVG eröffnet Busbetrieb in Oldenburg. |
15.02.1926 |
Linie 11 A.G.”Weser” – Norddeutsche Hütte (heute
Acelor Mittal) eröffnet. |
28.03.1926 |
Eröffnung der Betriebshöfe Gröpelingen und Sebaldsbrück,
entsprechende Korrekturen der Linien 2, 8 und 12. |
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22.05.1926 |
Linie 12 zur Osterholzer Landstraße verlängert. |
01.08.1926 |
Eröffnung der BVG-Buslinie nach Borgfeld. |
31.03.1927 |
Einstellung des BVG-Betriebes in Delmenhorst.
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17.07.1927 |
Eröffnung der Strecke Bürgerpark – Findorff,
Neustadtring wird durch Nord-Süd-Ring ersetzt. |
01.12.1927 |
Linie 10 zum Waller Bahnhof verlängert. |
01.11.1928 |
Linie 16 Pappelstraße – Vulkanstraße eröffnet.
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xx.xx.1930 |
Die Bremer Straßenbahn entscheidet sich,
ihre Fahrzeuge von Rollen- auf Scherenstromabnehmer umzurüsten.
Zunächst erprobt man diese Technik 1930 auf der Linien 11
und 1931 aud der Linie 8, bevor ab Mitte der dreißiger Jahre
die Umstellung aller Linien beginnt. Sie wird am 22.11.1937 abgeschlossen. |
xx.xx.1930 |
Indienststellung eines Mitteleinstiegswagens
(Nordwaggon) mit Schienenbremse und Scherenstromabnehmer auf der
Linie 11. |
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02.08.1930 |
BVG eröffnet Nachtlinien nach Horn, Gröpelingen
und Arsten. |
02.01.1931 |
BVG eröffnet zwei innerstädtische Linien A und
B. |
09.02.1931 |
BVG Linie B eingestellt. |
10.07.1931 |
Einstellung der letzten Stadtbuslinie A. |
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1933-1939 Im Dritten Reich |
17.01.1933 |
Einstellung des BVG-Betriebes in Oldenburg.
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02.06.1933 |
Musikkorps der Bremer Straßenbahn gegründet.
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07.06.1933 |
Sportvereinigung der Bremer Straßenbahn gegründet.
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01.09.1933 |
Linie 7 bis Rablinghausen verlängert. |
xx.12.1933 |
versuchsweise Einführung von Sattelsitzen für
die Straßenbahnfahrer auf der Linie 2. |
13.01.1934 |
Eröffnung der Flughafenbahn. |
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01.03.1934 |
Beginn der Umstellung von Fahrzeugen und Oberleitung
auf Scherenstromabnehmer in der Innenstadt. |
19.09.1934 |
Sängervereinigung der Bremer Straßenbahn gegründet.
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04.01.1936 |
Linie 10 zur Schlageterstraße (heute Bismarck-Str.)
verlängert. |
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xx.xx.1936 |
BVG erprobt einen Henschel-Dampfbus. |
03.07.1937 |
Erster Triebwagen mit Lenkdreiachs-Fahrgestell
in Dienst gestellt. |
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22.11.1937 |
Letzte Wagen der Linie 1 auf Scherenstromabnehmer
umgerüstet. |
01.10.1938 |
Inbetriebnahme der neuen Omnibushalle in Horn. |
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1939-1945 Im Zweiten Weltkrieg
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01.07.1939 |
Westbrücke (heute Stephanibrücke) eingeweiht,
Straßenbahnlinie 15 bis zur Emder Straße in Walle verlängert. |
02.11.1939 |
Linie 3 zum Weserwehr verlängert. |
17./18.05.1940 |
Erster Luftangriff auf Bremen, Fahrleitung an
drei Stellen beschädigt, Gleisschaden in der Nordstraße. |
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15.06.1940 |
Flughafenbahn zu den Focke-Wulf-Werken verlängert. |
27.03.1942 |
Ringbahnlinie 1 eingestellt. |
xx.11.1943 |
BVG verwendet Stadtgas als Omnibus-Treibstoff.
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13.12.1943 |
Volltreffer auf dem Betriebshof Woltmershausen,
30 Fahrzeuge zerstört oder beschädigt. |
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20.12.1943 |
Strecke in der Schlageterstraße (heute Bismarck-Str.)
eingestellt. |
xx.02.1944 |
Indienststellung eines VOMAG-Busses mit Holzgasantrieb.
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24.02.1945 |
Verwaltungsgebäude Am Wall durch Bomben zerstört.
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11.03.1945 |
Weichenwerkstatt Walle und alle dort befindlichen
Spezial-Fahrzeuge zerstört. |
22.04.1945 |
Kriegsbedingte Einstellung des gesamten Straßenbahnverkehrs. |